"Ein offenes und gutes Miteinander ist mir wichtig"

Henrike Glowick engagiert sich auf vielen Ebenen für den Tennissport

Henrike Glowick ist in Sachen Tennis seit vielen Jahren Privat, Verein, Kreis, Bezirk und Verband unterwegs. © Rolf Henrichs

„So, jetzt werden Tennisschuhe und -schläger bestellt und du nimmst Trainerstunden! So unmissverständlich forderte mich mein Sohn vor 5 Jahren auf, endlich selbst ernst mit Tennis zu machen und nicht nur kritisch am Rand sein Spiel zu kommentieren,“ lachte Henrike Glowick und ergänzte „Da merkte ich dann, wie komplex die Sportart ist. Mittlerweile habe ich aber total viel Spaß daran gefunden!“

Seit 2016 ist die Kaan- Marienbornerin 1. Vorsitzende des TV Eiserfeld. Seit 2008 ist das weit und breit hochkarätigste Turnier, der Rewe-Cup, ihr Baby. Bevor Glowick „Zur Schränke“ wechselte war sie bereits Jugendwartin beim TC Siegen.

„Der Umgang mit Menschen jeglichen Alters macht mir viel Spaß. Dazu kommt, dass ich gerne neue Projekte entwickele. Dabei ist mir ein offenes und gutes Miteinander sehr wichtig!“ so die teilzeitbeschäftigte gelernte Kinderkrankenschwester zu ihrer ehrenamtlichen Motivation.

Sie sieht das größte Manko in den Vereinen darin, dass die Aufgaben oft bei wenigen Vereinsmitgliedern kumulieren. Für eine nachhaltige Entwicklung ist eine breitere Basis an Ehrenamtlern unbedingt erforderlich, damit der Klub am Ende nicht ganz „im Hemd darsteht“, wenn es den überstrapazierten Funktionären dann auch zu viel wird. Henrike Glowick ist neben ihrer Tätigkeit „Auf der Schränke“ auch im Tennisbezirk und auf Verbandsebene eingebunden. Die engagierte Powerfrau, die sich neben Tennis auch durch drei- bis fünfmal wöchentliches Joggen fit hält, ist Bezirksjugendkoordinatorin in Südwestfalen, Mitglied im Ausschuss Nachwuchsleistungssport und Wettkampfsport beim WTV und Referentin der tennis10s (unter Zehnjährige) Serie im WTV. Glocwick beklagt, dass die Zahlen der Jugendlichen in fast allen Sportarten seit Jahren rückläufig sind. Die Gründe sieht sie vor allem in der Doppelberufstätigkeit der Eltern und dass sich die Schule mittlerweile über den ganzen Tag zieht. „Dadurch sind Kinder und Jugendliche weniger draußen, bewegen sich weniger und verkümmern zunehmend sportmotorisch. Das führt dazu, dass die breite Masse eine so komplexe Sportart wie Tennis nur mangelhaft von alleine dauerhaft spielen kann. Dadurch leidet der Spaß am Spiel. Dem begegnen wir beim WTV mit der Kampagne „Bewegungsasse“, wo ich mit im Team bin. Dadurch wollen wir in den Vereinen ein Bewusstsein für eine sportmotorische Einheit bei jedem Training schärfen. Denn wer nicht rückwärts laufen und keine Side-Steps kann, keine Auge-Hand- Koordination beherrscht, wird kein guter Tennisspieler werden.“

Glowick plädiert zudem dafür, dass die Vereine wieder mehr sozialer Treffpunkt werden müssen mit Aktionen auch außerhalb der Sportart. Am Ende hatte es Henrike Glowick eilig und lächelte freundlich: „So jetzt muss ich aber los nach Neheim zu einer Sitzung des Tennisbezirks. Das Ehrenamt ruft!“

Text: Rolf Henrichs/Siegener Zeitung

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